lösecke haus, lüneburg

das durch die brandstiftung im dezember 2013 bis zum erdgeschoss niedergebrannte lösecke haus am stintmarkt in lüneburg wird dem wunsch des bauherren entsprechend in der exakten kubatur der letzten wiedererstellung nach einem weiteren brand von 1857 wieder errichtet werden.

erhalten geblieben ist nur der als einzelbaudenkmal eingestufte gewölbekeller.

hsr-architekten erhielt den auftrag für die entwurfs- und genehmigungsplanung sowie die leitdetailplanung für fassaden-, fenster, türen, dachabschlüsse etc. rekonstruiert werden die wasserseitige fachwerkfassade und die backsteinfassade zum stintmarkt. in den fassaden werden baustoffe, vor allem steinformate und holzquerschnitte nach geborgenen vorbildern eingesetzt.

um den denkmalgerechten gesamteindruck zu erhalten werden kastendoppelfenster mit äußerer einfachverglasung gebaut die die historisch feinen holzquerschnitte zulässt. abgerundet wird die erscheinung durch die wiederherstellung des schieferdaches mit rechteckschablonendoppeldeckung.

wasserseitig werden zwei barocke fensterbänder rekonstruiet deren beleg sich in den ältesten zur verfügung stehenden aufnahmen von vor 1857 findet.
das tragwerk des neubaus ist als stahlbetonkonstruktion mit stützen und tragenden kalksandsteinwänden geplant und lastet über die historischen kellerwände ab, ohne die kellerdecke zu belasten oder die wände sichtbar zu beeinträchtigen. die gründung erfolgt über die mit schutt verfüllten hohlräume der zweischaligen kellerwände aus klosterformatsteinen mittels mikrobohrpfählen. die zeitgemäße konstruktion ermöglicht die umsetzung des erforderlichen brand- und schallschutzes. zudem wird ein aufzug verbaut um das gebäude barrierefrei erschließen zu können.

die nutzung bleibt dem zustand vor dem brand gegenüber unverändert, so soll der betrieb des irish pub im keller und die restaurantnutzung durch die „la trattoria“ im erdgeschoss nach der fertigstellung wieder aufgenommen werden. die weiteren geschosse dienen wie bisher der wohnnutzung in kleinen und größeren wohnungen, deren strukturen sich jedoch im entwurf mit hinblick auf zuvor sehr niedrige deckenhöhen positiv und spannend verändert haben.

 

 

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